Der Rossdieb zu Fünsing   (Ein Fastnachtspiel von Hans Sachs, 27. Dezember 1553) Die einfältigen Bauern zu Fünsing beraten, wann der im Turm gefangene Roßdieb hängen soll. Die Ernte steht bevor und sie befürchten, dass ihnen die vielen Schaulustigen die Felder, um den Galgen herum, zertrampeln könnten. Schließlich einigen sie sich darauf, den Dieb laufen zu lassen, wenn er feierlich schwört, nach der Ernte wieder zurückzukehren und sich hängen zu lassen. Bevor der schlaue Roßdieb das Weite sucht, bestiehlt er die Fünsinger noch einmal. Als der Dieb nicht wiederkommt erkennen die Bauern, dass sie der Roßdieb ein weiteres Mal angeschmiert und obendrein noch bestohlen hat. Darüber geraten sie in einen heftigen Streit, in dessen Verlauf sie sich gegenseitiger Diebstähle bezichtigen. In der folgenden handfesten Keilerei müssen die Bauern kräftig Federn lassen, was der Roßdieb schadenfroh kommentiert: „Wer selber Dreck am Stecken hat, dem rat ich, dass er früh und spat zuvörderst an sich selber denkt, bevor er einen andern hängt!“ zurück...   Servicelinks: Drucken